Jahrelange verzweifelte Suche…

 

So lässt sich unser Leben mit unserem kleinen Chihuahua Goliath beschreiben. Wir haben ihn als Welpe beim Züchter geholt, aber das Glück währte nur kurz. Bereits mit einem Jahr begann die Odyssee, die letztendlich in seinem Tod endete. Er bekam sehr unspezifische aber heftige Schmerzsymptome die in eindeutigem Zusammenhang mit dem Fressen standen, weshalb wir von einem Tierarzt zum nächsten liefen, alles nur Erdenkliche an Therapien probierten, vom klassisch schulmedizinischen Ansatz bis Heilpraktiker war alles vertreten. Jeder scheinbare Erfolg währte nur kurz. Als wir alle „hochwertigen“ Futter von Tierärzten durch hatten, machte ich mich selber im Internet auf Recherche und bestellte und versuchte alles, was ich dort finden konnte; schließlich kochte ich nach einem komplizierten Plan selber für ihn. Aber nichts konnte das Unaufhörliche aufhalten: es ging über die chronische Darmentzündung zum Darmkrebs. Zum Schluss erbrach er sogar das Trinkwasser. Sein Leben endete mit 8 Jahren viel zu früh und viel zu leidvoll.

Für mich war diese Erfahrung so prägend, dass ich keinen Hund mehr wollte – bis ich im Tierschutz sie sah: meine französische Bulldogge Bella. Aber meine größte Angst war nach wie vor präsent: wie werde ich sie füttern? Also begann eine weitere tagelange Recherche im Internet – und diesmal wollte es der Zufall, dass ich auf die Seite von Sammys Futterschüssel stieß. Zuerst habe ich die Barf-FAQ gelesen (ich war sicher, ich wollte barfen, denn nur so weiß ich sicher, was in der Futterschüssel landet) und damit war mein Interesse geweckt. Als ich dann die „Grundlagen der Rohfütterung“ förmlich durchgearbeitet hatte war, nach allem, was ich erlebt hatte, klar: Das will ich machen, das ist das erste Mal einfach logisch! Dann hatte ich noch die Gelegenheit, mit jemandem reden und die Hunde anschauen zu dürfen, der diese Art der Fütterung schon seit einigen Jahren macht – und was soll ich sagen: Ich habe noch nie Hunde mit so schönem Fell gesehen, außerdem von innen raus entspannt und gleichzeitig fähig, sich zu konzentrieren. Kurz gesagt: Ich wollte, dass mein Hund genauso wird.

Als wir Bella holten, war sie in einem sehr schlechten Zustand. Sie hatte über 6 Jahre nur sogenannte Würste aus dem Supermarkt bekommen. Entsprechend hat sie sich ständig die Pfoten geleckt, ihr Fell war sehr fettig mit vielen weißen Schuppen überall. Die Lefzen waren eingerissen, der Bereich um das Maul rot, die Augen rot, sie hat sehr ungut gerochen. Der Kot wurde uns schon gesagt sei unregelmäßig und der Kotabsatz viel ihr schwer. Außerdem war sie auffällig dünn (ja, bei dieser Rasse). Sie war entweder komplett überdreht oder schon beinahe apathisch. An Konzentration um irgendein Training langsam zu beginnen, war nicht zu denken.

Wie sie das Futter liebt, brauche ich glaub ich nicht sagen… Das unglaubliche ist die Veränderung und das in so kurzer Zeit: Wir haben sie jetzt 5 Wochen (wir füttern Roh seit dem ersten Tag). Das Lecken der Pfoten hat aufgehört. Ihr Fell ist kein Vergleich mehr, es macht schon richtig Spaß, sie anzufassen und man hat danach nicht mehr das dringende Bedürfnis, sofort die Hände zu waschen. Die Schuppen sind so gut wie weg. Die Augen sind klar, die Lefzen heilen. Sie setzt jeden Tag schönen Kot ab und hat keine Probleme mehr dabei. Auch Charakterlich verändert sie sich zum positiven: Sie schläft viel entspannter, nicht mehr dieses apathische ‚ich bekomme um mich herum Garnichts mit‘, sondern sie ruht. Und wenn wir etwas mit ihr machen, kann sie sich schon für eine kurze Zeit konzentrieren und hat Spaß dabei. Und die Tendenz ist weiter steigend.

Ich bin oft traurig, dass ich meinem Goliath das nicht geben konnte, dass ich durch ihn erst auf die harte Tour lernen musste, was die falsche Fütterung für Konsequenzen haben kann. Deshalb kann ich nur jedem, der vielleicht noch unsicher ist oder sich einfach mit dem Thema beschäftigt ans Herz legen: Glaubt nicht einfach blind alles, nur weil es jemand sagt, der es eigentlich wissen müsste. Lest euch selber in die Thematik etwas ein und zieht selber Schlussfolgerungen. Es ist bei weitem nicht so kompliziert wie man am Anfang vielleicht denkt – und für Fragen hat man jederzeit einen Ansprechpartner, der nicht nur sagt, was man machen soll, sondern, viel wichtiger, erklärt, warum. Unsere Bella dankt es uns jeden Tag!

Natalie B.

natiphilips@gmx.net

 

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